Sonntag, 27. März 2011

2ter Platz genügt für den Auftakt.

Bei den Testfahrten im Winter hatte McLaren an allen Fronten zu kämpfen. Der MP4-26 war weder zuverlässig, noch wirklich schnell. Doch mit einem radikal veränderten Auspuff gelang McLaren in Australien die Kehrtwende. Lewis Hamilton stellte den Wagen im Qualifying in die erste Startreihe und holte im Rennen Platz zwei.

"Wir können definitiv stolz auf dieses Ergebnis sein", erklärte Hamilton. "Die Jungs haben einen großartigen Job gemacht. Vor ein, zwei Wochen haben wir nicht erwartet in der Nähe der Top-5 zu sein. Platz zwei und die Zuverlässigkeit des Autos im Rennen ist ein großartiger Erfolg." Alles in allem war es kein leichtes Rennen für den Briten.

Ich habe sehr viel Abtrieb verloren und deshalb versucht das Auto irgendwie nach Hause zu tragen
Lewis Hamilton

Nachdem er in Runde 33 in die Wiese abkam, musste sich Hamilton mit einem beschädigten Unterboden durch das weitere Rennen kämpfen. "Mehrere Teile am Unterboden sind massiv beschädigt gewesen. Ich habe sehr viel Abtrieb verloren und deshalb versucht das Auto irgendwie nach Hause zu tragen", erzählte der McLaren-Pilot. Entscheidend war für ihn, Punkte zu holen. "Ich wusste, dass es für die restliche Saison wichtig war", erklärte Hamilton.

Eine große Hilfe war dabei das KER-System, mit dessen Hilfe er bereits am Start Mark Webber hinter sich lassen konnte. "Am Start drehten etwas die Reifen durch, deshalb konnte ich mir Sebastian nicht schnappen. Aber dank KERS konnte ich Platz zwei verteidigen", so Hamilton

Felipe war unglaublich langsam

Jenson Button war mit Platz sechs am Ende eines turbulenten Australien Grand Prix nicht glücklich, gestand sich aber ein, dass nach dem ganzen Ärger im Rennen nicht mehr drin war. "Das Ergebnis ist nicht gut, aber nach diesem Rennen wahrscheinlich gar nicht so schlecht", meinte der McLaren-Pilot. Von Beginn an lief es für den Briten nicht nach Plan. "Es war ein schlechter Start und Petrov ging gleich vorbei. Das war dieses Jahr nicht mein Rennen", resümierte Button.

Felipe war so unglaublich langsam.
Jenson Button

"Ich steckte gleich hinter Massa fest. Der hat zwar gut geblockt, war aber so unglaublich langsam. Er war auch viel langsamer als Fernando, der dann auch noch Druck machte - ich kam einfach nicht vorbei", meinte der Brite. Alle Überholversuche des McLaren-Fahrers wehrte Massa erfolgreich ab. "Als ich in Kurve zwölf probiert habe vorbei zu kommen, war ich am Eingang vorne und dann hat er mich rausgedrückt. Ich wusste nicht wohin, denn an der Stelle ist man schnell. Wäre ich auf der Strecke geblieben, hätte es gekracht", rechtfertigte Button seine Entscheidung die Kurve abzukürzen.

In der Folge konnte er Massa jedoch nicht einfach wieder vorbei lassen, da dieser direkt nach der Aktion von Teamkollege Fernando Alonso überholt wurde und Button gab an, dass man bei McLaren erst einmal die Reaktion der Kommissare abwarten wollte. "Das Problem war, dass Fernando sofort überholt hat. Ich habe keine Ahnung, ob das Absicht war, damit ich eine Strafe bekomme, weil ich den Platz so nicht zurückgeben konnte. Aber ich musste schauen, wie ich da durch komme - also was soll ich gegen die Strafe machen?", meinte Button nach dem Rennen frustriert.

Keine Ahnung ob das Absicht war, damit ich eine Strafe bekomme.
Jenson Button

Immerhin kämpfte sich der Brite danach mit einigen sehenswerten Manövern zurück auf Platz sechs und konnte schlussendlich noch wertvolle Punkte sammeln. Auch wenn ihm bei seiner Aufholjagd schließlich die Revanche gegen Massa gelang, den er sich mit viel Geschwindigkeitsüberschuss und Kampflinie auf der Start-Ziel-Geraden schnappte, war die Freude ob des früheren Zwischenfalls etwas getrübt. Auch mit den technischen Neuerungen am Auto war Button noch unzufrieden. "Das mit KERS und dem Flügel ist noch nicht so einfach und bleibt kompliziert. Der Heckflügel hilft zwar beim Überholen, aber es ist immer noch schwierig", erklärte der Weltmeister von 2009.

McLaren Mercedes Übersicht 2011

Gründungsjahr:1966

Nationalität:Großbritannien (UK)

Adresse:McLaren International Ltd.
McLaren Technology Centre
Chertsey Road
Woking GU21 5JY
United Kingdom

Teamchef:Martin Whitmarsh

TeammanagerDavid Reeding

Technikdirektor:Paddy Lowe

Aerodynamikchef:John Iley

Motorenchef:Axel Wendorf

Weitere Personen:Geschäftsführer:
Jonathan Neale
Cheforganisator:
Simon Roberts
Entwicklungschef:
Mark Williams
Chefingenieur:
Tim Goss
Chefkonstrukteur:
Neil Oatley
Chefrenningenieur:
Philip Prew
Renningenieur Button:
Jakob Andreasen
Renningenieur Hamilton:
Andy Latham

Mitarbeiter:950

Budget:220 Mio.

Fahrer:Lewis Hamilton (3)
Jenson Button (4)
Gary Paffett (T)
Pedro de la Rosa (T)

Internet:http://www.mclaren.com

Fahrzeug

Bezeichnung:MP4-26

Baujahr:2011

Motor:Mercedes

Reifen:Pirelli

Designer:Andrew Bailey

Länge:k. A.

Spur vorne:k. A.

Breite:1800 mm

Spur hinten:k. A.

Höhe:k. A.

Radstand:k. A.

Nur der Sieg zählt

McLaren ist eines der traditionsreichsten Teams der Formel 1. Bereits im Jahre 1965 wurde der Rennstall vom erfolgreichen neuseeländischen Rennfahrer Bruce McLaren unter dem Namen Bruce McLaren Motor Racing gegründet. Bis heute sind die Silbernen unter der Führung von Ron Dennis, von 1981 bis 2009 McLaren-Teamchef, zu einem der bestausgerüsteten und erfolgreichsten Top-Teams in der Königsklasse herangewachsen.

Die Hochzeit des Rennstalls erlebten die Briten in den achtziger und Anfang der neunziger Jahre, als man zuerst zusammen mit Niki Lauda und Alain Prost und dann später mit Ayrton Senna und den Japanern von Honda die Formel 1 beinahe nach Belieben dominierte und sieben der elf Fahrer-WM-Titel einfuhr.

Die zweite große Zeit der einst Weiß-Roten folgte nach dem Abschluss einer Partnerschaft mit Mercedes, die nach einigen Jahren der Eingewöhnung 1998 und 1999 in zwei weiteren Weltmeistertiteln für den Finnen Mika Häkkinen gipfelte.

Danach schloss sich für die Silberpfeile eine eher erfolglose Zeit an, in welcher die Erzrivalen von Ferrari jährlich alles abräumten, was es in der Formel 1 zu gewinnen gab. Für einen so vom Erfolg besessenen Teamboss wie Ron Dennis keine leichte Situation, welche durch einige Probleme mit dem sagenumwobenen und niemals zum Einsatz gebrachten MP4-18 ihren negativen Höhepunkt erreichte. Doch die F1 verläuft bekanntlich in Zyklen, weswegen die Silbernen auch diese schwere Phase, wie schon jene Mitte der Neunziger, mit viel Einsatz und harter Arbeit überwanden und sich 2005 an der Spitze zurückmeldeten. Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2008 durch Lewis Hamilton wurde diese harte Arbeit belohnt. Weitere Titel sollen folgen.

F1-Chronik

JAHRMOTORWMPKTEGPSPSR
2011Mercedes2.26.000000
2010Mercedes2.454.0019516
2009Mercedes3.71.0017240
2008Mercedes-151.0018683
2007Mercedes11.0.0017885
2006Mercedes3.110.0018033
2005Mercedes2.182.001910712
2004Mercedes5.69.0018112
2003Mercedes3.142.0016223
2002Mercedes3.65.0017102
2001Mercedes2.102.0017426
2000Mercedes2.152.00177712
1999Mercedes2.124.00167119
1998Mercedes1.156.00169129
1997Mercedes4.63.0017312
1996Mercedes4.49.0016000
1995Mercedes4.30.0017000
1994Peugeot4.42.0016000
1993Ford2.84.0016511
1992Honda2.99.0016513
1991Honda1.139.00168104
1990Honda1.121.00166125
1989Honda1.141.001610158
1988Honda1.199.0016151510
1987TAG2.76.0016302
1986TAG2.96.0016422
1985TAG1.90.0016626
1984TAG1.143.50161238
1983Ford5.34.0011102
1983TAG-0.004000
1982Ford2.69.0015402
1981Ford6.28.0015101
1980Cosworth9.11.0014000
1979Ford7.15.0015000
1978Ford8.15.0016000
1977Ford3.60.0017363
1976Ford2.74.0016683
1975Ford3.53.0014302
1974Ford1.73.0015421
1973Ford3.58.0015313
1972Ford3.47.0012111
1971Ford6.10.0011001
1970Ford5.35.0012000
1970Alfa Romeo-0.004000
1969Ford4.38.0011100
1968BRM10.3.008000
1968Ford2.49.0011300
1967BRM10.3.006000
1966Ford9.2.003000
1966Serenissima10.1.001000

WM = WM-Position, Pkte = Punkte, GP = Grand Prix, S = Siege,
P = Pole Positions, SR = Schnellste Rennrunden